Wie bereits hier berichtet ist PrestaShop 1.7 in der Beta Version erschienen. Jetzt haben wir als zertifizierte PrestaShop Agentur die neueste Online Shop Version getestet um Euch einen näheren Überblick zu geben.

1.) Unter der Haube von PrestaShop

Mittlerweile ist hinreichend bekannt, dass PrestaShop in der kommenden Online Shop Version 1.7 Symfony2 als Framework einsetzen wird. Größter Vorteil für PrestaShop ist hier, dass man sich nicht mehr um die laufende Weiterentwicklung des Core Frameworks kümmern muss, da dies in Zukunft Symfony übernimmt. Die Backward-Compatibility ist dadurch natürlich verloren gegangen. Ein Update von 1.6 auf 1.7 wird daher auch nicht möglich sein. Trotzdem eine gute Entscheidung, da damit viele alte Ressourcen nicht mitgeschleift werden müssen. Gerade für neue Shops mit PrestaShop wird dies einige Vorteile (Bsp. Performance) mitbringen. Mit Symfony baut jetzt natürlich auch das Backend (Beispiel bei den Produkten) auf TWIG als Template Language und löst damit Smarty als Template Engine ab. Leider wurden nur Teile in TWIG umgesetzt. Für Developer bedeutet dies vor allem 2 Template Languages zu beherrschen, was die Entwicklung aufwändiger macht.

2.) Workflow im PrestaShop Backend

Der Workflow für Händler wurde im neuen PrestaShop Backend grundlegend überarbeitet. Dadurch soll es noch einfacher werden sich als Online Shop Betreiber zu orientieren und neue Produkte anzulegen. Im Test funktioniert das für uns schon ausgezeichnet. Generell wurden hier einige Abläufe neu organisiert. Entsprechend mussten wir manche Funktionen erst mal finden, da Sie nicht mehr an demselben Platz zu finden waren. Wenn man sich aber erst einmal durch das neue PrestaShop Backend geklickt hat findet man den Aufbau viel logischer und den Workflow einfacher und leichtgängiger. Ein klares Plus gegenüber der aktuellen PrestaShop Version 1.6 .

3.) PrestaShop Funktionen

Längst hätten wir bei PrestaShop auf neue und wichtige Funktionen gewartet. So wäre eine bessere Verzahnung von Versand und Zahlung mehr als nur wünschenswert. SEO Urls ohne ID – wie es bei anderen Systemen seit längst der Fall ist – wären für uns ebenfalls ein absolutes muss gewesen. Diese Funktion wurde ebenfalls nicht im neuen PrestaShop eingebaut. Dabei hätte man sich hier von der Konkurrenz eine Scheibe abschneiden können. Auch bei den Features und Suchfunktionen hätten wir uns einige Neuerungen gewünscht. Echte neue Funktionen und Möglichkeiten sucht man hier also vergeblich.

4.) Module

Die Module wurden mit dem Kern adaptiert. Entsprechend funktionieren die für PrestaShop 1.6 programmierten Module nicht ohne weiteres und müssen adaptiert und teilweise neu programmiert werden. Am Beispiel des mit PrestaShop mitgelieferten Image Sliders konnten wir jedoch feststellen, dass es bei vielen Modulen relativ simpel möglich sein sollte den Code zu adaptieren. Wie lange die PrestaShop Entwickler dafür brauchen werden, wird sich erst zeigen. Die Modulsuche im Backend wurde komplett überarbeitet und zeigt sich im neuen Design. Hier hat PrestaShop eindeutig nachgedacht und vieles verbessert. So können wir jetzt viel einfacher zwischen installierten Modulen und auch „Module vom Template“ unterscheiden. Leider wurde die Funktion „für Tablet / Smartphone deaktivieren“ aus dem Shop genommen. Eine Funktion, die gerade bei der mobilen Optimierung von PrestaShop Online Shops vieles vereinfacht hat. Hier werden wir in Zukunft scheinbar in die Programmierung eingreifen müssen. Ob dies in der finalen Funktion ebenso bleibt werden wir sehen.

5.) Frontend Design

Das Frontend Design wurde mit dem neuen „Classic“ Theme grundlegend überarbeitet und nach neuesten Richtlinien und Erkenntnissen gestaltet. Das grundlegend neue PrestaShop Template gefällt uns gut. Viel wichtiger jedoch ist der komplett neue Aufbau der Theme Struktur. Hier ist wirklich kein Stein auf dem anderen geblieben. Für Entwickler gilt es sich erst mal in die neue Theme Stuktur von PrestaShop einzuarbeiten. Generell gibt uns PrestaShop hier jedoch eine klare Struktur mit vielen Vorteilen für die Entwicklung an die Hand.

 

Fazit:

Einige weggefallene Funktionen von PrestaShop werden wir definitiv vermissen. Auch fehlen uns einige grundlegende neue Funktionen, die wir uns längst für PrestaShop gewünscht hätten und die das Shop System weit nach vorne gebracht hätten. Ein großer Meilenstein und „the next big thing“ wird PrestaShop aufgrund dieser fehlenden Funktionen sicher nicht werden. Vielleicht werden diese jedoch noch in einem späteren Release nachgereicht. Trotzdem ist die kommende PrestaShop Version gelungen und bringt auch einige für das Online Shop System wegweisende Änderungen mit.