Gerade viele Kleine Händler entscheiden sich für einen Verkauf Ihrer Produkte über Amazon. Vor allem da Amazon in der Regel eine größere Reichweite besitzt, als die meisten Online Shops von Händlern. Trotzdem sollte Amazon nicht immer als sinnvolle Ergänzung zum eigenen Online Shop gesehen werden.
 

Verkaufen bei Amazon als gewerblicher Anbieter

Als gewerblicher Anbieter müssen Sie Ihre Produktdaten an Amazon liefern. Normalerweise wird hier eine Datei mit den notwendigen Daten bei Amazon hochgeladen. Optional bietet unser Online Shop System eine Schnittstelle zum direkten Abgleich der Produkte mit dem Shop. Sobald ein Kunde etwas kauft wird Ihnen von Amazon eine Bestellmail zugesendet.

Gebühren

Größter Vorteil bei Amazon ist, dass Gebühren erst anfallen, wenn etwas verkauft wurden. Gerade die Gebühren haben es aber oft in sich. Je nach Kategorie sind diese Gebühren zwischen 7% und 45 % des Verkaufspreises (Stand März 2015). Nicht gerade ein Schnäppchen. Gerade bei Produkten mit geringen Margen kann das schnell zu einem Verlustgeschäft für den Verkäufer werden. Eine vollständige Liste mit Angebotsgebühren von Amazon finden Sie hier.

Kunden

Generell gilt: Unterschiedliche Plattformen und unterschiedliche Produkte ziehen unterschiedliche Käuferschichten an. So kann es sein, dass ein Artikel auf E-Bay für € 50 weg geht wie die warmen Semmeln. Derselbe Artikel wird auf Amazon für € 40 angeboten und läuft dort gar nicht. Natürlich funktioniert das auch umgekehrt. Welches Produkt für welche Plattform mit welchem Preis das Richtige ist, kann man nur austesten.

Preise

Die Preise für ein Produkt können Sie auf Amazon selbst bestimmen. Leider gibt es hier viele Händler die Produkte regelrecht verschleudern. Meist sind das Händler, die nicht zwischen Umsatz und Rohertrag / Gewinn unterscheiden können. Mittelfristig bedeutet das zwar den Ruin des jeweiligen Händlers. Für Sie bedeutet das meist: Entweder selbst ruinieren oder nicht auf Amazon verkaufen. Gerade Schnelldrehende Markenprodukte geraten so schnell in den Ruf „Ramschware“ zu sein. Und das obwohl Kunden auf Amazon teilweise bereit sind mehr als den UVP zu bezahlen, da Amazon im Kopf des Kunden „immer günstiger als der Fachhändler“ ist. Aktiv verglichen werden Sie feststellen, dass Produkte auf Amazon manchmal sogar empfindlich teurer sind als direkt beim Fachhändler bestellt, da dieser natürlich die Amazon Provision mit kalkuliert.

Marken

Gerade aufgrund des herrschenden Preisdumpings reagieren einige Markenhersteller mittlerweile ziemlich allergisch auf Amazon und verbieten Händlern den Verkauf  auf Amazon komplett um den Erhalt des Markenwerts zu sichern. Dieser Schritt ist nur zu gut nachvollziehbar. Schließlich wurde meist viel Geld und Zeit in das Image der Marke investiert. Und ein einmal beschädigtes Image lässt sich nur noch schwer beheben. Bevor Sie also auf Amazon verkaufen, sollten Sie sich bei zugekauften Produkten (vor allem bei Markenprodukten) also schriftlich die Genehmigung zum Verkauf Ihrer Produkte einholen.

Retouren

Laut E-Commerce Gesetz hat der Kunde ein Rückgaberecht von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen. Kurz gesagt: Mir gefällt das Gekaufte nicht, also sende ich es einfach zurück. Gerade auf Amazon ist die Rücksendequote besonders hoch, da Kunden es nicht mehr anders gewohnt sind. Rechnen Sie, dass durch Versand, Rückabwicklung, Kundenkommunikation und ähnliches zusätzlich Zeitaufwand und Kosten für Sie entstehen können – ohne davon zu profitieren.
 

Fazit zum Thema Online Verkaufen mit Amazon:

Umsatz lässt sich auf Amazon definitiv machen. In vielen Fällen werden die Verkaufszahlen auch vor E-Bay liegen. Ob Sie jedoch damit Gewinn machen und es entsprechend sinnvoll ist die Produkte auch auf Amazon zu verkaufen muss man sich im Vorfeld genau ansehen. Wer Artikel hat, welche sich von der Masse abheben und eine gute Kalkulation hat, dem sollte es möglich sein auf Amazon Gewinn zu machen.